Elisabeth Ch. Kummer, Malerin, Digitalkunst, Wien

 

Biographie

 

geb. 1936 in Wien

1955 - 60 Akademie der bildenden Künste in Wien

1961 - 67 berufliche Arbeit als Kunsterzieherin an der AHS

von 1967 - 96 an der Pädagogischen Akademie

Einzelausstellungen

1988 Alpha, Wien

1989 Atelier Kuchling, Wien

Ausstellungsbeteiligungen

1986 Galerie auf der Stubenbastei "Künstler lieben Österreich"

1987 Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz

1989 Messepalast Wien "Konfrontationen"

         Stift Seitenstetten

1995 Club Alpha und RZB Wien "Kunst von Frauen"

2000 8 Künstlerinnen im öffentlichen Raum "Windig..." Gaußplatz Wien

ab 2012 ausschließlich digitale Arbeiten

2017 Werner Berg Museum Bleiburg

Videofilme

1990 bis 93 Videoarbeiten

Zahlreiche kunstpädagogische und kunsttheoretische Publikationen, u.a.:

"Die Verfremdung als Methode in der bildenden Kunst". Theorie/Praxis Heft 6B 1980; Hrsg. Bundesministerium für Unterricht und Kunst

 

"Der Jäger ist zum Schmetterling geworden" und "Der Platz an der Sonne". In Manuskripte für Bildnerische Erziehung, Heft 2 1981; Hrsg. Kunstfond der Zentralsparkasse Wien


Meine Arbeiten sind eine ständige Suche nach meiner Identität und die Überprüfung der möglicherweise nur scheinbar gefundenen. Es ist der Versuch, weder eine historisch vermittelte, noch adaptierte pseudoaktuelle oder wie immer fremde anzunehmen.

 

Es ist die Suche nach einer eigenen Definition von Glück und Leid.

 

Ich suche nach einer frauenspezifischen "Sprache" und meine damit nicht eine strukturell andere Kunst. Anders sind nur bestimmte Bedeutungszusammenhänge und Assoziationsabfolgen. Die Polarisierung bestimmter Zeichenkomplexe und ihre Interpretation  entstammen einer grundsätzlich weiblichen Lerngeschichte, die bis ins 20. Jahrhundert von Männern erfunden, interpretiert, gelenkt und von Frauen internalisiert wurde.

 

In der Sprache der Bilder möchte ich meine eigenen Sätze formulieren und jene Metaphern finden, die meinem Lebensgefühl entsprechen.

"Brennend Lieb" ist das letzte Bild einer Serie von Tür- und Fensterbildern und gleichzeitig der Ausgangspunkt einer Folge von Videofilmen. "Brennend Lieb" wird auf dem Land auch eine grellrote Fensterhängeblume genannt - eine alltägliche Banalität. Ich sah sie vor einem schwarzen Fenster (real und innerlich), die Verharmlosung und Verschmückung und damit die Verdrängung dessen, was sich möglicherweise hinter den Blumen befindet, wurde akut und ich dachte an das obligate Lächeln der Mutter nach der Geburt eines Kindes. So ließ ich in diesem Bild das Rot aus der Öffnung herausstürzen und die Reste der Blüten in die Spuren einer Verletzung umschlagen. Umgedreht zeigt das Bild unverblümt seine andere Seite - die Schwärze, aus der die Flammen schlagen.


Fenster und Türen sind seit 1990 auch ein immer wieder verwendetes Motiv in meinen Videofilmen und digitalen Arbeiten. In "Good Girl" (1992/93) gibt ein Türspalt wechselnde Ausschnitte einer Realität frei, deren Bruchstücke identifizierbar scheinen. Je weiter die Türe sich öffnet und schließlich den ganzen Hintergrund freilegt, desto vieldeutiger und rätselhafter wird der Sinnzusammenhang.

Überarbeiteter Text  aus dem Katalog Alpha, "Kunst von Frauen", 1995